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TIKTOK VERBOT IN DEN USA: EINE ENTSCHEIDENDE PHASE

Artikel von Julian Schatz
Stand: 20.01.2025

Im April 2024 entschied der US-Kongress, dass die chinesische Muttergesellschaft von TikTok, ByteDance, ihre US-Sparte verkaufen müsse. Sollte ByteDance dieser Anordnung nicht nachkommen, würde TikTok aus den App-Stores von Apple und Google entfernt. Diese Entscheidung wurde von ByteDance rechtlich angefochten, doch ein Berufungsgericht lehnte den Einspruch ab. Nun liegt der Fall vor dem Supreme Court, der über die Rechtmäßigkeit des Verbots urteilen soll. Während der Anhörungen deutete sich an, dass die Mehrzahl der Richter eher die Position der Befürworter eines Verbots unterstützt.

Was bedeutet das für TikTok und ByteDance?

Ein Verbot von TikTok in den USA hätte massive Konsequenzen für das Unternehmen und die App selbst:

  1. Verlust eines zentralen Marktes
    Mit etwa 150 Millionen Nutzern allein in den USA würde TikTok einen seiner wichtigsten Märkte verlieren. Dieser Rückgang könnte nicht nur die Werbeeinnahmen erheblich reduzieren, sondern auch die Entwicklung neuer Features und Investitionen in die Plattform verlangsamen. Für ByteDance wäre das ein erheblicher finanzieller Schlag.
  2. Internationale Auswirkungen
    Auch außerhalb der USA könnte die Entscheidung ein Nachspiel haben. Die Europäische Union prüft aktuell die Integrität von TikTok und untersucht, ob die Plattform gegen Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien der EU verstößt. Ein Verbot in den USA würde den Druck auf europäische Regulierungsbehörden erhöhen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.
  3. Image-Schaden für TikTok
    Ein potenzielles Verbot sendet zudem ein deutliches Signal in die Welt: TikTok wird in einem der größten Technologie- und Medienmärkte als Risiko angesehen. Dieses Narrativ könnte das Vertrauen von Nutzern und Werbekunden weltweit untergraben. Unternehmen könnten zögern, in Werbung auf TikTok zu investieren, und Nutzer könnten auf andere Plattformen ausweichen.
  4. Signalwirkung für andere Länder
    Länder wie Indien, die TikTok bereits verboten haben, könnten sich bestätigt fühlen. Andere Regierungen könnten ebenfalls restriktiver gegenüber der Plattform vorgehen. Die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China könnten zudem zu einer weiteren Fragmentierung des Internets führen, wobei Plattformen zunehmend auf regionale Märkte beschränkt werden.

Der weitere Verlauf

Der Supreme Court steht vor einer schwierigen Entscheidung, die weitreichende Folgen haben wird. Sollte das Verbot bestätigt werden, könnte TikTok gezwungen sein, sich aus einem der lukrativsten Märkte der Welt zurückzuziehen. Gleichzeitig würde dies ein starkes Signal setzen, wie nationale Sicherheitsbedenken die digitale Landschaft formen können. ByteDance müsste möglicherweise neue Wege finden, um regulatorische Bedenken auszuräumen, oder sich auf eine Zukunft vorbereiten, in der TikTok auf den chinesischen und anderen asiatischen Märkten konzentriert bleibt.

Dieses Urteil wird nicht nur über TikTok, sondern auch über die Grenzen globaler Technologieunternehmen entscheiden und könnte ein Präzedenzfall für ähnliche Diskussionen um Plattformen AliExpress und Shein werden.

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UPDATE: Tiktok in den USA Bald wieder online

Die Kurzvideoplattform „TikTok“ kündigte über den Onlinedienst „X“ (ehemals „Twitter“) an, dass die Plattform nach Donald Trumps Amtseinführung wieder online gehen würde. Donald Trump erklärte, ein Dekret zu verfassen, in dem dem Mutterkonzern „ByteDance“ weitere 90 Tage Zeit gegeben werden, um die US-Sparte von „TikTok“ zu verkaufen. Da das Gesetz zum Verbot bereits rechtskräftig ist, ist es schwierig, sich jetzt schon auszumalen, wie Donald Trump dieses Gesetz umgehen will. Auf seiner Kurznachrichtenplattform „Truth Social“ bekräftigte er seine Entscheidung mit den folgenden Worten: ZITAT: ‚Die Amerikaner haben es verdient, unsere aufregende Amtseinführung am Montag sowie andere Veranstaltungen und Gespräche mitzuerleben.“ Dieses Zitat lässt sich gut damit erklären, dass er sich während des Wahlkampfes zur Präsidentenwahl stark auf diese und ähnlich Plattformen gestützt hat. 

 

Bild: https://cdn.pixabay.com/photo/2021/01/30/06/42/tiktok-5962992_1280.png

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