Name von fraglicher Qualität, aber eine nützliche und bereichernde Veranstaltung: Die Stuzubi Berufs- und Ausbildungsmesse entfaltete sich diesen Herbst wieder in der Liederhalle am Berliner Platz. Von Interesse ist sie eigentlich für jeden, der sich noch relativ unsicher ist, was er/sie nach dem Schulabschluss machen will.
Die Messe, die sich auf etwas mehr als zwei Stockwerke erstreckt, hat ein relativ simples, jedoch effektives Konzept. Es gibt ungefähr 120 bis 130 Stände, mit jeweils 1-5 Ausstellern. Diese sind ansprechbar, wenn man an der jeweiligen Bildungseinrichtung oder Firma Interesse gefunden hat, und beantworten jegliche Fragen, die man haben könnte, wobei der eigentlichen Antwort öfters diverse Informationen angehängt werden.
Diese Austeller sind in der Regel für Ausbildung oder Publizität Zuständige bei ihren Betrieben oder Bildungseinrichtungen, regelmäßig trifft man aber auch auf Personen, die gerade erst z. B. ihr duales Studium beendet haben oder gerade in der Mitte ihrer Ausbildung sind. Diese sind zum Ansprechen insbesondere interessant, da ihre Erfahrungen frisch sind und sie oft besser Bescheid wissen, was einen interessiert als die Aussteller, deren Bildungsweg weit hinter ihnen liegt.
Vertreten sind wie bereits erwähnt unterschiedliche Arten von Bildungseinrichtungen, von Fachschulen und -akademien bis zu Fachhochschulen und Universitäten, zusammen mit unterschiedlichsten Firmen und Betrieben, vom Müller bis zur Landesbank Baden-Württemberg. Wichtig ist jedoch zu erwähnen, dass jeder Stand meist spezifische Berufe bzw. Lehrgänge vorstellt. Um ein Beispiel zu geben: Ein Besucher plant es, sich über den Ausbildungsweg zum Staatsanwalt zu informieren und möglicherweise mit jemandem zu sprechen, der aus eigener Erfahrung berichten kann, z. B. wie psychisch belastend der Beruf ist. Ein passender Stand dazu wäre der des Oberlandesgerichts Stuttgart. An dieser Messe warb der Stand aber nur für drei spezifische Ausbildungsberufe: Justizfachangestellte/r, Rechtspfleger/in und Gerichtsvollzieher/in. Es gibt also eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter Beruf gar nicht vertreten ist bzw. ein Aussteller nicht all die Fragen beantworten kann, mit denen man gekommen ist.
Ein besonderes Highlight des Messebesuchs ist die Möglichkeit zur Teilnahme am sog. „Job SLAM“, einem im Tagesverlauf drei Mal wiederholten Programm, bei welchem bis zu 12 Messeaussteller jeweils nur drei Minuten zur Verfügung haben, um ihre Bildungseinrichtung/Firma mit ihren Lehrgängen und Besonderheiten vorzustellen, um mögliche Bewerber für sich zu gewinnen. Am Job SLAM kann man alternativ auch digital teilnehmen, entweder per Livestream (ein Ticket ist hierbei trotzdem erforderlich) oder auf dem Stuzubi YouTube-Kanal, auf welchem nach der Messe die Aufzeichnungen hochgeladen werden.
Insgesamt gibt es die Messe in Deutschland an 14 verschiedenen Standorten, jedoch verschieden oft. In Stuttgart findet sie an zwei Tagen im Jahr in der Liederhalle statt, einmal im Herbst und einmal im Winter/Anfang Frühling.
Stuzubi bietet aber auch abseits von Live-Events auf ihrer Website auch einen Orientierungstest und eine Stellenbörse, welche man nutzen kann, um einen auf sich abgestimmten Bildungsplatz zu finden. Es existiert auch ein A-Z Berufe-Lexikon, welches Informationen zu dem Bildungsweg, dem Einstiegsgehalt und zum Berufsalltag enthält. Zugegeben ist die Menge der enthaltenen Berufe nicht besonders groß, am Inhalt der einzelnen Einträge gibt es aber wenig auszusetzen.
Und vor allem: alles, was Stuzubi bereitstellt ist gratis. Die Messetickets sind nur rein formal und dienen u. a. dazu, die Teilnehmerzahl am optionalen Webinar zum Thema Berufsorientierung zu beschränken, welcher etwas vor der eigentlichen Veranstaltung stattfindet. Einen Versuch ist die Messe also generell wert, selbst, wenn man dadurch nicht auf einen definitiven Plan für seine Zukunft kommt, kann man sich einen Überblick verschaffen, in welche ungefähre Richtung es später gehen könnte.
Bilder: stuzubi.de
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